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Wi-Fi 6E im Amtsblatt: Was genau ändert sich dadurch für uns?
Im Laufe des Jahres 2020 wurden immer mehr Geräte auf Wi-Fi 6 umgestellt, doch nun ist bereits von Wi-Fi 6E die Rede, dessen Einführung für 2022 erwartet wird.
Mit der Entscheidung Nr. 2021-2184 vom 14. Oktober dieses Jahres wurde der Wi-Fi 6E-Standard endlich in Frankreich legal verwendet. Seit dem 1. Dezember letzten Jahres wurde die Sache im Journal Officiel veröffentlicht, sodass man davon ausgehen kann, dass der neue Standard für den drahtlosen Zugang in Frankreich nun vollkommen nutzbar ist. Aber was hat es mit Wi-Fi 6E auf sich, abgesehen von einem zusätzlichen Buchstaben, und warum ist es so viel besser als Wi-Fi 6, obwohl es noch sehr neu ist? Zunächst einmal sei daran erinnert, dass Wi-Fi 6 bereits Anlass für einige besonders nützliche technische Neuerungen war.
So verfügt Wi-Fi 6 über die MU-MIMO-Funktion, die es mehreren angeschlossenen Geräten ermöglicht, miteinander zu kommunizieren - in beide Richtungen -, während Wi-Fi 5 nur auf den Empfang beschränkt war. Wi-Fi 6 erlaubte bis zu acht Geräte pro dediziertem Kanal und wurde durch OFDMA, eine Technik zum Multiplexen und Codieren von Daten, ergänzt. Damit sollte ein einzelner Kanal in mehrere Unterkanäle unterteilt werden, um die Verbindung von mehr Geräten gleichzeitig zu ermöglichen. Schließlich versprach Wi-Fi 6 höhere Übertragungsraten durch die Modulation des 1024-QAM-Signals und weniger Interferenzen zwischen den verbundenen Geräten durch BSS Coloring, das die Daten der einzelnen Geräte unterschiedlich "einfärbte".
Unter Beibehaltung dieser verschiedenen Errungenschaften bietet Wi-Fi 6E Raum für Innovationen, und die Veröffentlichung im Amtsblatt ist symptomatisch für diesen neuen Fortschritt. In der Tat steht das "E" hier für extended oder erweitert auf gut Französisch. Dies bedeutet, dass man sich nicht mehr mit den Frequenzbändern 2,4 GHz und 5 GHz zufrieden gibt, sondern Wi-Fi auf das 6-GHz-Band ausdehnt. Im Video oben geht die Wi-Fi Alliance auf die Vorteile einer solchen Änderung ein, aber fassen wir die Dinge kurz zusammen. Zunächst einmal hat das 6-GHz-Frequenzband den Vorteil, dass es frei von anderen Geräten ist, wo beispielsweise 2,4 GHz mit der "Anwesenheit" von Bluetooth oder Mikrowellenherden zurechtkommen musste.
Dieses neue Frequenzband bietet auch die Gelegenheit, die theoretische Übertragungsrate erheblich zu erhöhen, da bis zu 11 Gb/s erreicht werden sollen. Natürlich handelt es sich hierbei nur um die Theorie und um die Kombination aller Kanäle. Dennoch sollte ein Smartphone auf dem 160-MHz-Kanal des 6-GHz-Bands immer noch in der Lage sein, eine theoretische Datenrate von 2 Gb/s zu erreichen. Das ist eine nette Leistung. Darüber hinaus wird Wi-Fi 6E jede Menge Kanäle freigeben. Während das 2,4-GHz-Band bei 20 MHz nur 3 Kanäle und das 5-GHz-Band nur 25 Kanäle zuließ, stehen im 6-GHz-Band 59 Kanäle zur Verfügung. Mehrere Branchenvertreter weisen darauf hin, dass das Signal besser durch die störendsten Trennwände dringen kann: Broadcom spricht von Datenraten von 1,4 Gb/s über eine Entfernung von 7 Metern.
Wie bei allen technischen Neuerungen wird der Übergang zu Wi-Fi 6E jedoch nicht reibungslos verlaufen. Damit Ihr Laptop oder Smartphone davon profitieren kann, muss es Wi-Fi 6E-fähig sein, was bedeutet, dass Sie ein neues Gerät kaufen müssen. Noch wichtiger ist, dass Ihre Netzwerkinfrastruktur in der Lage sein muss, das 6-GHz-Frequenzband zu nutzen. Die ersten Wi-Fi-6E-Router sind deutlich teurer als die älteren Modelle. Sie müssen aber nicht alles auf einmal kaufen: Ein Wi-Fi 6E-Gerät kann durchaus mit einem Wi-Fi 5-Router verbunden werden und umgekehrt. Sie profitieren dann nur nicht von den Verbesserungen des neuen Standards. Wir gehen davon aus, dass sich die Dinge langsam entwickeln werden, bis die Akzeptanz größer wird.